Transponder

Definition

Ein Transponder (Kurzform für Sender-Empfänger) ist ein an Bord befindliches elektronisches Gerät, das Abfragesignale von Radaranlagen empfängt und automatisch mit codierten Informationen antwortet. Er ermöglicht der Flugsicherung die Identifizierung, Verfolgung und Trennung von Flugzeugen im Radarbild.

Funktion

  • Verbessert die Radarsichtbarkeit, indem Identität und Flughöhe zur Radarreflexion hinzugefügt werden
  • Sendet einen Squawk-Code, manchmal kombiniert mit Höhe (Mode C) oder zusätzlichen Daten (Mode S)
  • Spielt eine wichtige Rolle in Kollisionsvermeidungssystemen (z.B. TCAS)

Hauptmodi

ModusNameFunktion
OFFAusgeschaltetKeine Übertragung
STBYBereitschaftUnter Strom, aber keine Übertragung
ON (Mode A)IdentitätSendet nur den vierstelligen Squawk-Code
ALT (Mode C)HöheSendet Squawk plus Druckhöhe
Mode SSelektivSendet Squawk, Höhe und zusätzliche Flugzeuginformationen (z.B. Rufzeichen, Kurs)

Einsatzszenarien

  • Mode A: Grundlegende Identifikation (in allen Flugzeugen mit Transponder verwendet)
  • Mode C: Ermöglicht die Höhenablesung zur radargestützten Trennung
  • Mode S: In weiten Teilen Europas für alle kontrollierten Flüge und viele Class-G-Operationen vorgeschrieben

Beispielhafte Phraseologie

  • „Squawk 4712“ → Setzen Sie den Code 4712
  • „Squawk Mode Charlie“ → Stellen Sie sicher, dass die Höhenübertragung aktiv ist
  • „Squawk Standby“ → Unterbrechen Sie vorübergehend die Übertragung
  • „Squawk Ident“ → Drücken Sie die IDENT-Taste, um die Hervorhebung im Radar zu aktivieren

Praktische Anwendung des Transponders

  • Setzen Sie den zugewiesenen Squawk-Code vor Freigabe zum Abflug
  • Schalten Sie auf 7000, wenn Sie unter VFR fliegen (sofern nicht anders angewiesen)
  • Verwenden Sie IDENT nur, wenn es Ihnen angewiesen wurde
  • Schalten Sie nach der Landung in den Standby-Modus, wenn es angewiesen wird oder wenn Sie die Landebahn verlassen haben (abhängig von der Flugplatzrichtlinie)

Wichtige Hinweise

  • Falsche Squawk-Einstellungen können zu Radarverwirrung, ATC-Fehlern oder unnötigen Alarmen führen
  • Mode C-Fehler (falsche Höhenübertragung) können zu einer Verminderung des Trennungsabstandes führen
  • Einige Flugzeuge schalten den Transpondermodus automatisch um, etwa über Gewichtsschalter oder Erkennung der Fluggeschwindigkeit

Spezialanwendungen

  • TCAS (Traffic Collision Avoidance System) stützt sich auf die Rückmeldungen von Transpondern benachbarter Flugzeuge
  • ADS-B-Systeme bauen auf der Funktionalität von Mode S auf, um vollständige Positionsdaten zu übertragen (verwendet von Tools wie FlightRadar24)

Wartung und Rechtmäßigkeit

  • Transponder müssen regelmäßig funktionsgeprüft werden (typischerweise im Rahmen der jährlichen Inspektion)
  • Der Einsatz ist in vielen kontrollierten und transponderpflichtigen Zonen (TMZ) obligatorisch
  • In einigen Lufträumen (z.B. RMZ) ist der Einsatz zwar nicht verpflichtend, aber sehr empfehlenswert